CHIESA

„Sie heißen nicht...“
Kunst als Prozess - mit allen Sinnen



Konzept: Fabienne Leykauf
Diese Ausstellung wird - Corona-bedingt - verschoben. Neue Termine werden bekannt gegeben.

Was passiert mit der Kraft der Natur, wenn man sie nicht in Bergen, Wiesen, Tieren, Menschen darstellt wie Giovanni Segantini, sondern diese Kraft als reine Farb- und Formenergie sprechen lässt?
Dann verlieren Gegenstände ihren Körper, wie die Pflanze in ihrer Essenz sich metamorphosiert und ihren Duft weitergibt. So entstehen die Bilder von Fabienne Leykauf -Urenkelin von Giovanni Segantini- als Essenzen einer Material / Mensch / Natur Berührung. Kleinformatige Werke, die Intuition und Stofflichkeit in eine intensive Auseinandersetzung bringen. Die Bilder in der Ausstellung werden ergänzt und treten in einen Dialog mit Elementen aus der Welt der Düfte, der Klänge und des Wortes.

Die Ausstellung unterteilt sich auf die Werkspur, eine Duftspur und eine Naturspur.
Werkspur

Das Spiel von Farbe, Form und Material im künstlerischen Prozess, entfaltet sich in unendlichen Variationen, verliert sich, findet sich neu und hinterlässt ein Resultat - ein Werk. Bei der Schaffensweise von Fabienne Leykauf ist der Material-Dialog wesentlich bzgl. Charakter, Varianz und Farbspektrum des Materials und der Einbindung der verschiedenen Sinne.
Duftspur

Folgt man im Malprozess nicht nur der Farbe, Form oder Struktur, sondern lässt sich von den Düften der Natur auf eine Fährte bringen, dann werden diese Düfte zu Farbe, Form, Struktur und nehmen eine persönliche, sichtbare Ausprägung an. Eine besondere Synästhesie zwischen Duft und Bild entsteht, ein Dialog: Duft - Mensch, in dem 8 Bilder zu einzelnen Düften fanden.
Naturspur

Die reinste, ehrlichste und ursprünglichste Art, die Farben, Strukturen und geometrischen Formen der Welt zu finden und zu erleben, ist die Begegnung mit ihnen in der Natur. Diese Gegebenheiten im künstlerischen Prozess in seiner Schlichtheit und Reduktion in neue Zusammenhänge zu bringen, lässt uns der ,Natur auf die Spur' kommen.

Es ist fast egal, ob ich Botanik oder Kunst unterrichte.
Es kommt überall auf das Künstlerische an. (Beuys)
Vita / Kontakt
Solang du Selbstgeworfnes fängst,
ist alles Geschicklichkeit und läßlicher Gewinn -;
erst wenn du plötzlich Fänger wirst des Balles,
den eine ewige Mit-Spielerin dir zuwarf, deiner Mitte,
in genau gekonntem Schwung,
in einem jener Bögen aus Gottes großem Brücken-Bau:
erst dann ist Fangen-Können ein Vermögen, -
nicht deines, einer Welt.
(Rilke)

Kontakt:
Fabienne Leykauf
f.leykauf(at)gmx.net

Zusammengefasst wird die Arbeit in einem Werkbuch. Es beinhaltet Bilder und beschreibt wesentliche Aspekte des künstlerischen Schaffens: Prozessverlauf, Haltung, Ästhetik, Sinneserfahrung, Material-Dialog, Bewegung, Naturgeometrie und Kosmos im Bezug zum Mensch. 
Werkbuch

"Sie heißen nicht..."
Kunst als Prozess - im Sinnesgespräch

Fabienne Leykauf

Buchveröffentlichung: August 2019

In dem Werkbuch werden die drei Spuren: Werkspur, Duftspur und Naturspur, die Teil der Ausstellung sind, zusammengefasst. Ergänzt werden die Bilder von Texten über Phänomenologie, Ästhetik, Spiel, dem künstlerischen Prozess und der künstlerischen Haltung. Wesentlich ist auch der Sinnesbezug, die Bewegung im Prozess und der Materialdialog u.a. mit Naturmaterialien.

Zugleich steht die Aussage von Beuys im Mittelpunkt, der zwar sagte "jeder Mensch ist ein Maler, jeder Mensch ist ein Bildhauer (…)“ doch damit nicht meinte, dass jeder Mensch ein Künstler ist. „[sondern vielmehr] ein sozialer Gestalter der Zukunft, [indem er sich seines] eigenen Ichs als der Quelle aller Kreation“ bewusst wird.

Und das ist m.E. die große Aufgabe der Kunst bzw. der Erprobung des künstlerischen Prozesses heute. Ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, dass wir alle soziale Gestalter der Zukunft sind, nicht nur der Eigenen, sondern auch unseres Planeten. Und Wesentlich hierfür ist, dass jeder auf seine eigene Art und Weise, sein Ich, als Quelle aller Kreationen entdeckt

Das Werkbuch ist erhältlich auf Nachfrage:
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